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Mikroplastik ist überall und stellt nicht nur ein großes Problem für unsere Umwelt dar – Forscher*innen der Universität Marburg haben nun untersucht, welchen Einfluss die Kunststoffpartikel auf das Immunsystem und die Blutgefäße haben.
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Bluthochdruck ist eine Erkrankung des Herz-Kreislauf-Systems. Das Herz pumpt bei jedem Herzschlag Blut in die Gefäße, wobei Druck entsteht. Ist dieser Druck im Gefäßsystem dauerhaft erhöht, spricht man von Bluthochdruck beziehungsweise arterieller Hypertonie.
Der Blutdruck wird in mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) bestimmt. Als optimale Werte gelten weniger als 120 mmHg systolisch und weniger als 80 mmHg diastolisch – kurz: 120 zu 80.
Man spricht von einer Hypertonie, wenn der systolische Blutdruckwert über 140 mmHg und der diastolischer Blutdruckwert über 90 mmHg liegt. Kardiologen bewerten anhand einer Klassifizierung des Blutdrucks, welcher Grad der Hypertonie vorliegt:
Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck schädigt wichtige Organe wie das Herz und die Herzkranzgefäße, andere Blutgefäße, das Gehirn, die Augen und die Nieren und kann auf Dauer lebensbedrohliche Folgen haben. Daher ist es besonders wichtig, Risikofaktoren zu erkennen und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen. Diese schwerwiegenden Folgeschäden können durch Bluthochdruck ausgelöst werden:
Herz | Gehirn | Nieren | Augen |
---|---|---|---|
Herzinsuffizienz, Herzinfarkt | Schlaganfall, Demenz | Niereninsuffizienz, Nierenversagen | Schädigungen der Netzhaut |
Bis heute sind die genauen Ursachen nicht abschließend erforscht. Im Wesentlichen unterscheiden Ärzte zwei Grundformen des Bluthochdrucks: die primäre oder essentielle und die sekundäre Hypertonie.
Als Ursache einer primären Hypertonie lassen sich keine Grunderkrankungen erkennen. Sowohl einige Risikofaktoren als auch genetische Faktoren können jedoch für eine primäre Hypertonie verantwortlich sein.
Dazu zählen:
Überdurchschnittlich oft tritt die primäre Hypertonie gemeinsam mit drei anderen Erkrankungen auf.
Dazu zählen:
Ärzte sprechen von einer sekundären Hypertonie, wenn organische Erkrankungen für den hohen Blutdruck sorgen. Das können beispielsweise Nierenerkrankungen oder Stoffwechselstörungen sein. Hier sollten zunächst die Haupterkrankungen behandelt werden, was sich in vielen Fällen auch positiv auf den Bluthochdruck auswirkt. Eine medikamentöse Therapie kann allerdings auch nach Behandlung der Grunderkrankung unter Umständen noch nötig sein.
Treten genannte Symptome häufiger auf, sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden.
Um eine Hypertonie festzustellen, müssen dann mehrere Messungen durchgeführt werden. Außerdem berücksichtigt der Arzt die Werte, die ein Patient eventuell schon selbst zuhause gemessen hat. Hier gelten gewisse Voraussetzungen: Die Blutdruckmessung zu Hause sollte mit einem halbautomatischen, geprüften Blutdruck-Messgerät über drei Tage durchgeführt werden. Noch besser ist ein Messen über sechs bis sieben aufeinanderfolgende Tage vor jedem Praxisbesuch. Es soll morgens und abends in einem ruhigen Zimmer nach fünfminütiger Ruhe gemessen werden. Und das sitzend auf einem Stuhl mit Rückenlehne und unterstütztem Arm. Bei jeder Messung sollten zwei Messungen in ein bis zwei Minuten Abstand vorgenommen werden.
Zusätzlich kann der Arzt eine 24-Stunden-Blutdruckmessung durchführen. Alle Werte zusammen zeigen dann, ob eine Hypertonie vorhanden und wie schwer sie ausgeprägt ist.
Eine Umstellung auf den gesunden Lebensstil ist die erste blutdrucksenkende Maßnahme und ist grundsätzlich sinnvoll. Die wichtigste Behandlung ist die medikamentöse Therapie. Sie wird eingesetzt, wenn die Lebensstiländerungen nicht ausreichen. Die Behandlung erfolgt mit Blutdruck senkenden Medikamenten (Antihypertensiva). Wie der Name schon sagt, senken sie den Blutdruck, können eine Hypertonie aber nicht heilen. Deshalb müssen Betroffene die Medikamente in den meisten Fällen lebenslang einnehmen. Ein dauerhaft gesunder Lebensstil kann in manchen Fällen so stark unterstützen, dass geringere Mengen von Medikamenten eingenommen werden müssen.
Die Auswahl der Medikamente sollte immer durch einen Arzt erfolgen. Dabei gibt es fünf Hauptgruppen an Medikamenten, die bevorzugt zur Behandlung von Bluthochdruck eingesetzt werden: ACE-Hemmer, AT1-Antagonisten, Beta-Blocker, Diuretika (Entwässerungsmittel) und Kalzium-Antagonisten.
Ein gesunder Lebensstil ist das erste Mittel gegen hohen Blutdruck. Schon wenige Änderungen des Lebensstils können ausreichen, um eine medikamentöse Therapie bei Menschen mit Hypertonie Grad 1 zu verzögern oder sogar ganz zu verhindern. Ebenfalls können sie die Wirkung einer blutdrucksendenden Therapie unterstützen. Sie sollten jedoch eine notwendige medikamentöse Therapie niemals herauszögern.
Worauf man mehr achten und was man reduzieren sollte, um den Bluthochdruck dauerhaft zu senken: