Dr. Leonard Bergau ist Jacobs behandelnder Arzt. Er ist Kardiologe aus Leidenschaft und entschied sich aufgrund der hohen medizinischen Relevanz des Faches für diese Spezialisierung. Denn Herz-Kreislauferkrankungen sind die häufigste Todesursache in Deutschland. Nicht selten hat er es dabei mit so jungen Patienten wie Jacob zu tun.
Dr. Bergau dazu: „Das gehört mit Sicherheit zu den schwierigsten Aufgaben in meinem Job, einem jungen Menschen beizubringen, dass er eine bestimmte Sportart oder einen bestimmten Beruf nicht mehr ausüben können wird – und dass er jetzt Medikamente nehmen muss, die sonst eher älteren Menschen verschrieben werden. Gleichzeitig kann man die Fakten nicht vom Tisch wischen. Dem Patienten muss klar werden: Die Situation ist wie sie ist. Dass das am Anfang sehr schwierig ist, kann ich sehr gut nachvollziehen. Es ist ein Prozess, der seine Zeit braucht“.
Dass Arzt und Patient aufeinander zu gehen und sich gut verstehen, hält Dr. Bergau deshalb für sehr wichtig. „Die sorgsame Aufklärung durch den Arzt und ein offenes Ohr seitens des Patienten sind gerade in der Kardiologie ganz besonderes wichtig, da wir wissen, dass auch der Lebensstil des Patienten Auswirkungen auf den Therapieerfolg haben kann.“
Bei der Therapie von Herzrhythmusstörungen wird, neben einer Veränderung des Lebensstils, häufig auf den sogenannten Defibrillator gesetzt.Denn Herzerkrankungen wie die von Jacob Maibaumkönnen lediglich symptomatisch und nicht in ihrer Ursache therapiert werden. „Besonders für jemanden, der bereits einmal in seinem Leben einen plötzlichen Herztod erlitten hat, wie es auch bei Jacob der Fall war, ist ein Defibrillator häufig das therapeutische Mittel der Wahl. Das Risiko, erneut einen Herzstillstand zu erleiden, wäre andernfalls hoch“. Generell müssen Therapien jedoch immer individuell auf den jeweiligen Einzelfall angepasst werden, so Dr. Leonard Bergau – und nicht jeder Patient mit einer hypertrophen Kardiomyopathie braucht einen Defibrillator.
Fällt die Entscheidung dennoch auf ein solches Gerät, dann hat der Patient keine großen Einschränkungen zu befürchten. „Übermäßige sportliche Anstrengungen sollten vermieden werden, grundsätzlich können Patienten mit Defibrillatoren jedoch einen völlig normalen Alltag führen.“