Entzündungen im Körper – vor allem chronische – können dazu führen, dass die Gefäße des Herzens langfristig beschädigt werden. Dazu zählen genauso Entzündungen in der Mundhöhle wie solche in unmittelbarer Nähe des Herzmuskels. Schlechte Mundhygiene kann über einen längeren Zeitraum unter anderem zu Zahnfleischentzündungen verursachen: Diese führen in vielen Fällen zu einer chronischen Entzündung, der sogenannten Parodontitis, welche nicht selten Zahnausfall mit sich ziehen kann. Diese akute Entzündung wird ohne entsprechende Behandlung chronisch. Die so entstehende Parodontitis gilt auch als Ursache für andere Erkrankungen, beispielsweise Diabetes, Rheuma, Frühgeburten bei Schwangeren und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Häufen sich diese Entzündungen oder treten über viele Jahre immer wieder auf, kann die daraus folgende Verletzung der Herzgefäße einen Herzinfarkt oder sogar den Herztod fördern.
Doch wie kommt es dazu, dass die Bakterien aus dem Mund auch dem Herzen schaden können? Eine mögliche Erklärung ist das Immunsystem. Denn durch Entzündungen im Körper kommt es zu einer Immunreaktion. Dabei werden Botenstoffe ausgeschüttet, die auch in anderen Körperregionen entzündliche Prozesse auslösen können. Die zweite Ursache könnten die Mundbakterien selbst sein: Durch kleine Verletzungen am Zahnfleisch wandern sie durch die Blutbahn und besetzen die Herzkranzgefäße, den Herzmuskel und die Herzklappen.