Laut der Studie lassen sich durch eine vegane Ernährung also Faktoren minimieren, die kardiovaskuläre Erkrankungen hervorrufen können, wie beispielsweise Übergewicht oder auch Typ-2-Diabetes. Veganismus kann also dabei unterstützen, Herz-Kreislauferkrankungen, die von diesen beiden Faktoren ausgelöst werden, vorzubeugen. Aber ist Veganismus die gesündeste Ernährungsform für Herzpatient*innen? Allgemein lässt sich festhalten: Schlechte Ernährung verursacht Studien zufolge jährlich etwa 10 Millionen Todesfälle weltweit. Davon sind etwa 3,8 Millionen auf zu wenig Obst und Gemüse und 150.000 auf zu viel rotes und verarbeitetes Fleisch zurückzuführen. Daher ist eine pflanzenbetonte Ernährungsweise, wie sie die DGE empfiehlt vorteilhaft.
Ob sich Veganer*innen aber letztendlich gesundheitsfördernd ernähren, hängt vor allem von deren Lebensmittelauswahl ab. Beinhaltet diese beispielsweise vor allem eine vielfältige und abwechslungsreiche Auswahl an Gemüse, Hülsenfrüchten, Obst, Getreide-/Vollkornprodukten, Nüssen, Samen und Pflanzenölen, ist dies durchaus eine ernährungsphysiologisch günstige und gesundheitsfördernde Ernährungsweise. Wichtig ist aber, dass bei der veganen Ernährung auf Nährstoffpräparate bzw. angereicherte Lebensmittel zurückgegriffen wird, um eine ausreichende Versorgung mit den sogenannten kritischen Nährstoffen zu gewährleisten.
In Beobachtungsstudien konnte gezeigt werden, dass eine hohe Zufuhr von ballaststoffreichen Getreideprodukten sowie Gemüse und Obst viele Krankheitsrisiken senken kann, wie beispielsweise das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten sowie Diabetes mellitus Typ 2. Die vegane Ernährungsformen hat hinsichtlich dieser genannten Lebensmittel häufig eine günstigere Zusammensetzung in Bezug auf die Zufuhr von Ballaststoffen, Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen als die in Deutschland übliche Mischkost, sodass sie eine positive Wirkung auf die kardiovaskuläre Gesundheit haben kann.
Jedoch zeigt die aktuelle Datenlage keinen eindeutigen Vorteil der veganen Ernährung gegenüber der Mischkost – vorausgesetzt der Fleischanteil ist gering. Hinzuzufügen ist außerdem, dass mit dem Veganismus häufig ein genereller gesundheitsfördernder Lebensstil einhergeht. So rauchen viele Veganer*innen nicht, konsumieren wenig Alkohol und bewegen sich viel – daher ist der Effekt der Ernährung auf die Gesundheit allein schwer zu identifizieren.
Falls Sie Lust haben, die vegane Ernährung einmal auszuprobieren, haben wir hier Vorschläge für eine pflanzenbasierte Ernährungsweise und praktische Beispiele, wie Sie Alternativen für tierische Produkte ausprobieren können, zusammengestellt.